Therapieleistungen im Detail
Manuelle Therapie:
Bei der der manuellen Therapie 'ertastet' der Therapeut den Patienten mit den Händen. Er lokalisiert Fehlfunktionen des Bewegungsapparats, wie beispielsweise Veränderungen im Gewebe der Muskulatur oder den Gelenken. Mit speziellen Handgriffen werden diese Dysfunktionen behoben, um somit das physiologische Gleichgewicht der Strukturen wieder herzustellen.
Die Manuelle Therapie (lat. Manus = Hand) erfordert sprichwörtlich ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl aber auch Kraft, um zum Beispiel 'hartnäckige' Muskelfaserspannungsstörungen oder Gelenkblockaden zu beseitigen.
Das Ziel ist ein relatives Gleichgewicht zwischen den Muskeln und die physiologische Biomechanik der Gelenke.
Manuelle Lymphdrainage:
Die manuelle Lymphdrainage ist eine zarte Form der Streich - Massage. Die Richtung der verschiedenen Griffe und die Vorgehensweise ist dabei klar von den Lymphgefäßen, die die Drainage des Gewebes bilden, vorgegeben.
Zum Einsatz kommt die ML bei Ödemen/Schwellungen aller Art, sofern sie nicht von einer dekompensierten Herzinsuffizienz kommen oder bösartiger Natur sind. Diese Ödeme bilden sich häufig nach Tumor- und Lymphknotenoperationen. Durch die ML versucht man die Lymphflüssigkeit durch 'Eröffnung' von Umgehungskreisläufen umzuleiten und schließlich zu entstauen.
Auch (Sport-) Verletzungen die mit Schwellungen oder Blutergüssen einhergehen, genauso wie viele Prellungen oder Zerrungen profitieren von der ML. Die Kompression mittels Kompressionsverbänden/Wickelungen stellen gleichfalls einen wichtigen Teil der MLKPR – Therapie dar und kommen im Idealfall in Kombination zur Anwendung.
Nerventechnik:
Die NT bezeichnet weniger die Problembehandlung die im Zusammenspiel zwischen Nerv und Muskel entstehen kann, sondern die Problematik im peripheren Verlauf des Nerven und den damit verbundenen mechanischen Störungen, also Reizung durch Kompression und deren Folge: die (chronische) Nervenentzündung.
Oftmals sind Symptome wie 'Kribbeln' oder 'Taubheit' nicht immer gleich bedenklich, können aber Vorzeichen sein. Ein Besuch beim Hausarzt oder Orthopäde ist in diesem Fall ratsam.
Bei der NT-Therapie versucht der Therapeut den betroffenen Nerv in seinem 'Nervenbett' zu mobilisieren und von möglichen Engstellen zu entlasten.
Krankengymnastik:
Die Krankengymnastik bildet die Basis aller physikalischen Therapien. In der Therapie erlernte Übungen muss der Patient unbedingt zu Hause regelmäßig wiederholen, um den bestmöglichen Therapieerfolg zu erzielen. Dabei müssen die Übungen nicht zwangsläufig mühsam und anstrengend sein.
So unterschiedlich die Krankheitsbilder die mit Krankengymnastik behandelt werden können sind, so unterschiedlich sind auch die Patienten. Senioren und auch bettlägrige Patienten können durch das Erlernen spezieller Übungen wieder mehr Lebensqualität zurückgewinnen. Für einen jungen, vorübergehend verletzten Sportler, der möglichst rasch wieder die Zugspitze erklimmen mag, ist es kaum vorstellbar was es beispielsweise bedeuten kann, sich im Bett selbständig zu drehen oder ohne Hilfsperson ein paar Treppenstufen 'meistern' zu können. Aus den Beispielen wird schnell das riesige Spektrum der Krankengymnastik ersichtlich. Die Ziele ergeben sich letztlich aus vielen Faktoren wie Beruf, Fitnesslevel, Alter und nicht zuletzt aus dem Ziel heraus, welches der Patient als SEIN ZIEL angibt und verfolgt.
Für Kinder und Jugendliche gelten wiederum ganz andere Ziele.
Bei jungen Patienten mit einer Haltungsschwäche (zum Beispiel) ist es wichtig, die Lust an Bewegung mit viel Abwechslung und einer gehörigen Portion Freude zu vermitteln.
Funktionelle Verbandstechnik:
Verbände beschränken sich nicht allein auf sterile Wundabdeckungen nach Verletzungen oder chirurgischen Eingriffen. In der Orthopädie und der Physiotherapie besteht die Aufgabe bei der Versorgung der Patienten mit Verbänden, die Gelenke, Sehnen und Bänder in ihrem Bewegungsradius zu begrenzen, bis hin zur maximalen Stabilisation, die sogenannten Ruhigstellungsverbände.
Diese Verbände oder auch Bandagen, die in erster Linie den Bewegungsapparat stabilisieren oder entlasten, haben nichts mit den Kompressionsbandagen, wie sie beispielsweise bei Lymphabflussstörungen angewendet werden, gemeinsam. Generell bedeutet das Tragen eines Verbandes nicht gleichzeitig das dringliche Schonen des betroffenen Gelenks oder der gesamten Extremität. Sportverbände/Tapes lassen viel Freiraum für Bewegung und schützen dennoch Muskeln, Sehnen und die Bänder.
Massagen:
Die Massagetherapie ist schon lange für ihre entspannende und schmerzlindernde Wirkung bekannt.
Massagen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Dabei kann die Betonung auf die Muskulatur, die Faszien der Haut und Unterhaut oder der Sehnen und Bänder liegen. Die Reaktion des Gewebes ist eine Durchblutungssteigerung, verbunden mit einer Erhöhung des Stoffwechsels.
Auch auf die neuralen Strukturen haben Massagen eine entspannende Wirkung, was sich rasch in einer Schmerzlinderung äußert. Massagen bilden eine Hilfestellung zur körpereigenen Regeneration. Natürlich bilden Wärmeanwendungen wie Fango oder Rotlichtbestrahlung die ideale Ergänzung. In akut entzündlichen Phasen, z.B. nach Verletzungen oder Operationen, kann aber auch Kühlen schneller erfolgreich sein.
Schlingentisch/Traktion:
Der Schlingetisch dient dazu, den Patienten so zu lagern, dass er maximale Entspannung erfährt und weitestgehend schmerzfrei ist. Dies gilt für die Extremitäten, also die Arme und Beine, als auch für die Wirbelsäule. Durch die für den Patienten angenehme Position lassen sich nun die schmerzenden Gliedmaßen, die Wirbelsäule und der Rumpf, durch schwereloses Schwingen und Schaukeln mobilisieren. Aber auch Stabilisation und Kräftigung ist im Schlingentisch möglich, indem der Therapeut Widerstände setzt und der Patient statisch oder dynamisch dagegen arbeitet.
Elektro- und Ultraschalltherapie:
Elektrotherapie ruft unterschiedliche Reaktionen der Gewebe (Haut, Muskeln, Nerven) hervor. Hauptsächlich kommt die ET zur Tonusregulierung, Durchblutungsverbesserung und zur Schmerzregulierung zum Einsatz. Die Wirkungsweise hängt in erster Linie von der Frequenz der Ströme ab. Aber auch die Dosierung, die Positionen der Elektrodenanlage und der Elektrodenabstand spielen eine wichtige Rolle.
Das Einsatzgebiet der ET reicht von akuten Sportverletzungen bis hin zu chronischen orthopädischen wie neurologischen Erkrankungen.
Ultraschall begünstigt durch die punktuelle Tiefenwärme die Durchblutung und den Stoffwechsel im Gewebe und beschleunigt die Zellerneuerung. Der Vorteil gegenüber Massagen, die ja ebenfalls durch Mehrdurchblutung eine Erwärmung verursachen ist, dass die Ultraschalltherapie sehr sanft wirkt und keinen zusätzlichen 'Stress' an den verletzten Strukturen verursacht. Dadurch kann diese Technik problemlos auch bei 'frischen' Verletzungen oder Operationen eingesetzt werden.